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Bioökonomie
Gerste für dürre Zeiten
Gerste gehört zu den wichtigsten Getreidearten. Ihre Nutzung reicht vom Bierbrauen über Grütze, Graupen und Gerstenflocken bis hin zum Gerstenmehl. Doch Dürren und Klimawandel verschlechtern die Anbaubedingungen. Einen vielversprechenden Ansatzpunkt, um widerstandsfähige Sorten zu züchten, hat ein internationales Team mit Jülicher Beteiligung entdeckt: Es identifizierte ein Gen, das bei einigen seltenen Gerstenpflanzen die Wurzeln deutlich steiler nach unten wachsen lässt als normalerweise. Dadurch können die Wurzeln besser an Wasser und Nährstoffe tief im Boden herankommen.
– Institut für Bio- und Geowissenschaften –
0Millionen Euro
erhält das Forschungsprojekt iNEW, kurz für „Inkubator Nachhaltige Elektrochemische Wertschöpfungsketten“, vom Bundesforschungsministerium. Das von Jülich koordinierte Projekt beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wie das Treibhausgas Kohlendioxid industriell genutzt und zur Chance für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft werden kann. Das Ziel: Innovationen schnell zur Marktreife bringen und so den Strukturwandel im Rheinischen Revier unterstützen.
– Institut für Energie- und Klimaforschung –
Batterieforschung
Grenzen wirken positiv
Sicherer und mehr Reichweite: Festkörperbatterien gelten als die nächste Generation mobiler Energiespeicher, etwa für E-Autos. Doch noch bringen diese Systeme viele Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel der Elektrolyt: In herkömmlichen Batterien schwimmen die Ladungsträger beim Be- und Entladen durch eine Flüssigkeit. In der Festkörperbatterie wandern sie durch feste „zusammengebackene“ Körnchen, die von einer Grenzschicht überzogen sind. Bisher nahmen Forschende an, dass diese Grenzschicht nachteilig sei, und versuchten sie zu minimieren. Nun konnte ein Team aus Berliner, Münchner und Jülicher Forschenden zeigen, dass die Schicht sogar von Vorteil ist. Ein gezieltes Design könnte die Batterien langlebiger machen.
– Institut für Energie- und Klimaforschung –
Alzheimerforschung
Sauer macht Klümpchen
Sie sind Hauptverdächtige bei der Suche nach den Ursachen der Alzheimer-Demenz: die sogenannte Aβ-Oligomere, kleine Zusammenlagerungen des körpereigenen Proteins Amyloid-β. Wie und wo sich die Proteinklümpchen bilden, ist aber noch unklar. Forschende aus Jülich, Düsseldorf und Köln haben herausgefunden, dass die Klümpchen im schwach sauren Milieu 8.000-mal schneller entstehen als bei neutralem pH-Wert. Schwach sauer ist es etwa in Endosomen und Lysosomen – kleinen Bläschen im Inneren von Nervenzellen, die Stoffe transportieren und abbauen.
– Institut für Biologische Informationsprozesse –
Hirnforschung
Anerkennung
Die digitale Plattform EBRAINS des Human Brain Project (HBP) wurde von der EU auf die Liste der strategisch wichtigen Forschungsinfrastrukturmaßnahmen gesetzt, die sogenannte ESFRI-Roadmap. Als erstes Portal seiner Art bietet EBRAINS unter anderem Zugriff auf umfassende Daten zum menschlichen Gehirn sowie leistungsstarke Werkzeuge, etwa für Simulationen. Ein wichtiger Bestandteil ist der dreidimensionale Gehirnatlas „Julich Brain“. „Wir freuen uns sehr über diese Bestätigung des großen wissenschaftlichen Potenzials von EBRAINS“, sagt die Jülicher Hirnforscherin Prof. Katrin Amunts, wissenschaftliche Leiterin des HBP.
– Institut für Neurowissenschaften und Medizin –
Informationstechnologie
Exotische Eigenschaft mit technologischem Potenzial
Sogenannte zweidimensionale (2D-)Van-der-Waals-Materialien gelten als Hoffnungsträger für Elektronikbauteile der Zukunft. 2D-Materialien sind nur eine oder wenige Atomlagen dick. Sie könnten irgendwann biegsame und papierdünne elektronische Geräte ermöglichen, die wenig Energie verbrauchen und über schnelle Rechenleistung und enormes Speichervermögen verfügen. Ein internationales Forschungsteam mit Jülicher Beteiligung hat eine neue Eigenschaft bei zwei dieser magnetischen 2D-Materialien nachgewiesen: Bestimmte wellenförmige magnetische Störungen – Magnonen genannt – breiten sich bei ihnen nicht in der gesamten Probe, sondern nur entlang der Kanten aus. Mit ihnen ließe sich eine besonders energiesparende Informations-technologie verwirklichen, weil mit Magnonen Informationen übertragen werden können, ohne elektrische Ladung zu transportieren.
– Peter Grünberg Institut –
Strukturbiologie
Erstaunliche Gemeinsamkeiten
Menschen und Bakterien sind auf den ersten Blick grundverschieden. Doch es gibt faszinierende Ähnlichkeiten. Wie Jülicher und Mainzer Forschende herausgefunden haben, gleichen sich bestimmte Membranproteine beider Organismen in Aufbau und Funktion. Diese überraschende Erkenntnis gewährt Einblicke in die Evolution. Möglich wurden diese mithilfe von speziellen Elektronenmikroskopen, die die Untersuchung von schockgefrorenen biologischen Proben ermöglichen. Die Geräte gehören zum Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen auf dem Jülicher Campus.
– Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen –
Hirnforschung
Auszeichnung
Prof. Svenja Caspers erforscht in Jülich unter anderem Veränderungen im alternden Gehirn. Nun ist die Wissenschaftlerin zum Mitglied der Leopoldina gewählt worden – der Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands. Die Mitgliedschaft ist eine besondere Ehre: Nur Forschende, die sich durch bedeutende wissenschaftliche Leistungen auszeichnen, werden aufgenommen.
– Institut für Neurowissenschaften und Medizin –
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