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Aus der Redaktion
Kleine Tierchen – großer Nutzen
Antoni van Leeuwenhoek war einer der ersten Menschen, der sie gesehen hat: winzige Lebewesen, die sich in Teichen, Pfützen und im menschlichen Speichel tummeln. Die kleinen vielgestaltigen Wesen, die er um 1675 mithilfe seines einzigartigen selbstgebauten Mikroskops entdeckt hatte, taufte er „dierken“ (niederländisch für Tierchen), im Englischen wurden daraus Animalcula. Seine Beobachtungen schickte der Hobbyforscher an die renommierte Royal Society in London. Die reagierte zunächst skeptisch. Eine Überprüfung bestätigte seine Entdeckung jedoch.
Heute heißen die Animalcula Mikroorganismen. Forschende beobachten längst nicht mehr nur die äußere Hülle, sondern auch Innenleben und Stoffwechsel der Winzlinge, etwa von Bakterien. Deren Fähigkeit, unter widrigsten Umständen zu wachsen, giftige Substanzen zu verdauen und mit geringem Energieaufwand Produkte herzustellen, macht sie hochinteressant – auch für die Industrie. Unsere Titelgeschichte zeigt, wie Jülicher Biotechnologinnen und Biotechnologen mit ihrer Hilfe eine biobasierte Kreislaufwirtschaft aufbauen wollen – indem Bakterien Plastik- und Pflanzenabfall als Nährstoffe nutzen und dabei neue Rohstoffe herstellen.
Lesen Sie außerdem, was schockgefrostete Moleküle über Alzheimer und Diabetes verraten können, wie Künstliche Intelligenz hilft, das Gehirn zu kartieren, und was das neueste Upgrade des Jülicher Superrechners verspricht.
Viel Spaß dabei
wünscht Ihre effzett-Redaktion
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